Dienstag, 28. Februar 2017

Fasten-Reflextion

Wahre(r):
 Freiheit statt Wunschdenken
Heilung statt Cupcakes
Schönheit statt Scheinheiligkeit
Kunst statt Propaganda 
Gott statt Quacksalber


Gesegnete Fastenzeit +




Samstag, 25. Februar 2017

Tabubruch



Was so gut wie alle, bis auf seltene Ausnahmen, Mißbrauchsopfer (egal ob durch sexuelle, psychische oder physische Gewalt) verbindet ist Scham aufgrund von Schuldgefühlen. Der Mechanismus sorgt dafür, die Kontrolle über das Erlebte zu bekommen. "Wenn ich selbst schuld bin, kann ich mich in Zukunft anders verhalten, dann wird mir so etwas nicht nochmal passieren!". Verstärkt wird dieses irrationale Schuldgefühl a) durch die Gesellschaft "Na hättest du mal besser..." oder "warum hast du nicht/auch..." und b) durch die Täter ebenso und z.T. noch viel heftiger s.u.

Man neigt gerade nach sexuellem Mißbrauch UNBEWUSST dazu den Täter zu glorifizieren, oder zumindest in Schutz zu nehmen und verdrängt dabei das Schmerzhafte, weil es einen erneut zerstören würde, weshalb die wenigsten Anzeige erstatten ergo die Täter ungehindert weitermachen können. Zumal die Gesellschaft (a diejenigen die sowas nicht nachvollziehen können und b die Liberalen die ihren Bumsnachwuchs nicht verlieren wollen) sowieso sagen würden "selbst Schuld! Warum hast du....!" "Guck mal wie du aussiehst/ dich verhälst" etc.

Ein Beispiel aus dem Bereich Antisemitismus:



Junge Männer oder Jungs sind besonders beliebt bei Tätern, weil sie von Natur aus noch weniger über Scham bzw Gefühle im allgemeinen reden. Falls doch sind sie eben "Tunten"...

Ich arbeitete eine Zeit lang in einer Familie, in der sexueller Mißbrauch, durch den älteren Bruder, stattgefunden hatte. Über mehrere Jahre. Er war derzeit in Jugendhaft. Das Opfer, damals 17, hielt sich für schwul, gab sich auch so, war es aber nicht. Er suchte die Anerkennung bei Frauen bzw Mädels nur auf eine sehr, ich nenn es mal, distanzlose Art und Weise, weshalb er von ihnen im besten Fall Ablehnung erfuhr. Was ihn dann wiederum auf "alt bewährtes " zurückfallen ließ.

Auffällig war die innere Zerrissenheit. Äußerlich wirkte er stolz, überheblich, äußert provokant in seinem ganzen Sein mit einem Hass auf alle, die den Finger in die Wunde gelegt haben (Polizei, Eltern, Sozialarbeiter)
Meine Kollegin meinte es brauche mindestens genauso lange um den Mißbrauch "aufzuarbeiten", ein wunder Punkt bleibt allerdings ein Leben lang wund, wie der Mißbrauch selbst gedauert hat.

Unter diesen Gesichtspunkten finde  ich solche Kommentare geschmacklos. Außerdem: Jesus ist gekommen um die Kranken zu heilen, nicht die Gesunden, das Verlorene zu suchen, nicht die "Gerechten". Das bedeutet nicht, dass man die Opfer zu Heiligen ernennt, wenn man sich mit ihnen solidarisiert und versucht etwas zu ändern.
Was ist eigentlich mit diesem frommen "Jesus in den Armen begegnen" von dem alle reden? Und wer ist Arm, wenn nicht jene, die aufgrund von Mißbrauch jeglicher Art, in dem Fall von Kindheit an, dermaßen entstellt und stigmatisiert auf sich allein gestellt sind, weil diejenigen, die ihnen eigentlich helfen und ein Vorbild sein sollten, sie lieber für die Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse (und damit meine ich nicht nur sexuelle sondern auch alle niederen, wie scapegoating) BENUTZEN?

Well, es wäre ein Anfang eines der wenigen Opfer, die es in die Öffentlichkeit geschafft haben ohne vorher von der Brücke zu springen o.ä., aus dieser Perspektive heraus einmal zu betrachten bzw. genauer hinzuhören.

Danke für die Aufmerksamkeit.

Es lohnt sich das Interview, das die Gemüter erhitzt, in voller Länge zu hören. Für die, die keine Zeit haben, ab Min.7




Und dann bitte auch die Stellungnahme zum Vergleich:


Mittwoch, 22. Februar 2017

Non expedit, oder

warum ich dieses Jahr nicht wählen gehe...

Deus Vult!

(Aber hören sie nicht auf mein Wort, fragen sie IHn selbst)